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Psychoonkologische Unterstützung

von Burkhard Mester am 24. September 2012

Wozu braucht es die Psychoonkologie?

Viele Menschen können mit dem Begriff Psychoonkologie nichts richtig anfangen. Meist schleicht sich schon so ein unangenehmes Gefühl ein, wenn in einem Wort der Begriff „Psyche“ vorkommt. Onkologie hat man dagegen schon gehört und der Begriffe Krebs oder Tumor sind für uns alle präsent. Die machen uns auch Angst und jeder mag am liebsten nicht daran denken.

Aber wehe, wir selbst, oder einer unserer Angehörigen und Bekannten ist davon betroffen. Die Diagnose ist schnell gestellt. Da gibt es bildgebende Verfahren und modernste Diagnostik. Und dann steht erst einmal das medizinische Ergebnis im Raum.

Psychoonkologie achtet darauf, wie es aber dem betroffenen Patienten geht, welche Gefühle und Gedanken sich bei ihm melden, ja wie sein inneres Gleichgewicht mit einem Mal zerstört ist. Das sehen und merken die Menschen in der Umgebung des Betroffenen oft nicht. Während der Krankheit verändert sich auch öfters dieses innere Gleichgewicht und verschiedene Gefühle, Ängste und Gedanken treten in den Vordergrund.

Die Psychoonkologie beschäftigt sich genau mit dieser Thematik. Als wissenschaftliche Fachrichtung und auch in der tätigen Hilfe für die Betroffenen. Dabei kann man niemals von einem Betroffenen ausgehen. Das gesamte Umfeld, die Familie, Freunde und Bekannte erleben die Auswirkungen und die Beziehungen untereinander verändern sich.

Wie hilft nun die Psychoonkologie?

Im Mittelpunkt steht erst einmal die Person, die unmittelbar betroffen ist. Bei der Psychoonkologie geht es darum, diesen Menschen aufzufangen, ihm Mut zu machen, die Behandlung so zu unterstützen, dass Erfolge leichter möglich sind. Da geht  es auch um die Auseinandersetzung mit der Krankheit und den zu erwartenden Folgen. Oft brauchen auch die unmittelbaren Angehörigen einen seelischen Beistand. Denn sie sind ja auch Betroffen, wenn auch nicht medizinisch. Da müssen Gefühle verarbeitet werden, neue Lebensweisen gefunden und oft auch der persönliche Umgang verändert werden. Meist ist erst einmal eine Phase der Hilfslosigkeit. Nicht wenige neigen dann dazu aufzugeben. Wie wäre es nun, wenn durch gezielten Einsatz der Psychoonkologie es gelänge, die Lebensqualität des Patienten zu steigern. Wenn der Patient neuen Mut, mehr Energie und Kraft hätte, auch in schwierigen Phasen durchzustehen. Wenn es mit Methoden der Psychoonkologie gelingt, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und zu stärken. Wenn es möglich ist, die Schmerzen zu mildern und Nebenwirkungen der Chemotherapie abzuschwächen. Wenn die unmittelbaren Angehörigen lernen, mit der entstandenen Problematik besser umzugehen, zum Nutzen des Betroffenen.

Außerdem geht es  darum neue Ziele im Leben zu finden und vor allem der Lebenszeit einen neuen viel größeren Wert zu geben.

Psychoonkologie als Begleitung, auch wenn keine medizinische Hilfe mehr möglich ist

Psychoonkologie wirkt nachweislich lebensverlängernd und unterstützt maßgeblich den Genesungsprozess. Hat der Tumor schon einen Schaden angerichtet, der nicht mehr reparabel ist, hilft die Psychoonkologie dabei, dem Betroffenen die letzten Tage des Lebens würdevoll zu meistern und auch dieser ausweglosen Situation eine Sinnhaftigkeit zu geben.

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